wenn es um die Schaffung freier Liquidität für Investitionen geht, schauen die Finanzexperten im Unternehmen schnell nach der Kapitalbindung durch zu hohe Bestände. Bei knapper Warenverfügbarkeit, wie derzeit bei Holz oder durch Corona-bedingt eingeschränkte Importgüter, überdeckt die schwierige Warenbeschaffung aber häufig diese Fragestellung.
Wir konnten dennoch bei einem unserer Kunden, einem mittelständischen Unternehmen, für die Umsatz-C-Artikel bei Handelswaren, Ersatzteilen, Verbrauchsmaterialien und Zubehör die Planungsabläufe analysieren. Fast erwartbar waren 83% aller Artikel im C-Segment, die aber nur 19% zum Umsatz beitrugen und mit die höchsten Bestandswerte auswiesen. Was aber waren die Ursachen dafür?
Die Analyse der Artikel nach Lebenskurve eröffnete zwei unterschiedliche Verläufe, die generell schwierig zu planen sind: Erstens die Neuanläufer und zweitens die Auslaufartikel.
Gehen Sie systematisch vor:
1. Stufen Sie die Artikel ein nach ABC, XYZ, Sporaden, Alt- oder Neuartikel…
2. Prüfen Sie die Datenhistorie und die Stammdatenqualität der Dispoparameter!
3. Suchen Sie Gemeinsamkeiten ähnlicher Referenz-Artikel vergangener Jahre
4. Schätzen Sie den Artikelbedarf für die nächsten Perioden (Stichwort Absatzplan)
5. Prüfen Sie kritisch zu hohe Bestellvorschläge, Melde- und Sicherheitsbestände
6. Wählen Sie eine geeignete Methodik aus. Evtl. müssen Algorithmen modifiziert werden.
Im aktuellen Fallbeispiel schaffte der Kunde eine Verbesserung der Umschlaghäufigkeit um 1.7 Punkte und bei C-Teilen eine Senkung des Lagerbestandes um 27%. Die Warenverfügbarkeit wurde gleichzeitig auf 94% angehoben. Bei strategischen Artikeln liegt diese immerhin nun bei knapp 100%.
Bestandsmanagement kann - richtig angewendet - das As im Ärmel bedeuten.
Mit freundlichen Grüssen
Hermann Mehring
PS: kurz und kompetent informiert! Anruf genügt. T.02382-804720